Auf der „SAP CX 2019″ in München zeigt Professor Rafal Ohme mit seinem Vortrag „Das Gehirn hinter dem emotionalen Erlebnis“, warum Emotionen bei der Customer Experience so entscheidend sind und die Neurowissenschaft im Marketing sehr hilfreich ist.
Der polnische Psychologe ist ein anerkannter Pionier der Neurowissenschaft und Experte der Emotionsforschung.
Gegenwärtig unterrichtet er unter anderem an der Business School der Stellenbosh University in Kapstadt in Südafrika. Der Buchautor und Gründer von Firmen wie NEUROHM, die digitale Lösungen für „ein besseres Verständnis von sich selbst und anderen“ entwickelt.
„Um das Kundenerlebnis zu verbessern, sollten wir auch Vorlieben, Erwartungen oder Wünsche erkennen, die den Kunden gar nicht immer selbst rational bewusst sind“, so der Forscher. Denn wenn die Customer Experience positiv ausfalle, seien nach Interesse und Kauf im besten Fall Loyalität oder Weiterempfehlung die Folge.
Bei einer negativen CX kommt dagegen bereits nach dem ersten Schritt der Nichtkauf.
Und sei das Kundenerlebnis neutral, bedeute das Ergebnis für den Kunden in der Regel Irrelevanz des angebotenen Produkts oder der Dienstleistung. „Menschen werden durch Werte angetrieben“, erläutert der Neuropsychologe einen weiteren Aspekt.
Sie seien ebenso wie positive Emotionen eine wesentliche Voraussetzung dafür, wie sich Kunden bei einem Erlebnis fühlen und dies dauerhaft in ihrem Gedächtnis speichern. Zum Beispiel vor einer Kaufentscheidung oder im Servicefall.
Das Gehirn nutzt zwei unterschiedliche Denkprozesse
Doch wie lässt sich das Erlebnis überhaupt messen? Die Antwort von Prof. Ohme ist der Verweis auf die Tools, die sein Unternehmen seit über 10 Jahren entwickelt in dem Gehirnaktivitäten gemessen werden können. Darunter Online-Befragungen und ein neurowissenschaftliches Labor. Das Erfolgsrezept des Wissenschaftlers basiert auf der „Dual Process Theory” des Psychologen und Wirtschafts-Nobelpreisträgers Daniel Kahneman.
Demnach schöpft das menschliche Gehirn aus zwei unterschiedlichen Denkprozessen, wenn es entscheiden muss: dem intuitiven und dem rationalen System.
Aus dem „Hot“-Areal oder „System 1“ kommen die intuitiven Impulse, werden Emotionen verarbeitet und Belohnungen ersehnt. Permanent tauscht es sich mit dem rationalen „Cold“-Areal aus, auch „System 2“ genannt. Dieses ist für das Planen, Reflektieren, komplexes Denken und Konzentration zuständig.
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