Dass die Corona-Pandemie unser aller Konsumverhalten nachhaltig verändert hat, steht außer Frage. Überall auf der Welt läutete das Jahr 2020 für den Handel einen Epochenwechsel ein. Da macht auch die Schweiz keine Ausnahme. Laut einer aktuellen Gesamtmarkterhebung ist der E-Commerce in der Alpenrepublik im zweiten Coronajahr erneut um rund 10 Prozent gewachsen. Das Institut für Marketing Management (IMM) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) schätzt, dass in den letzten beiden Jahren rund 18 Milliarden Franken in diesem Segment umgesetzt wurden.
Damit hat der Schweizer E-Commerce seit Beginn der Corona-Pandemie um rund 40 Prozent zugelegt.
Und obwohl die Einwohner des Landes nach wie vor am liebsten stationär einkaufen, verschieben sich die Präferenzen der Konsumierenden kontinuierlich Richtung Internet. „Konnte das Jahr 2020 noch als Ausreißer interpretiert werden, zeigt der Vergleich von 2021 mit dem Jahr 2019 nun ganz klar einen verstärkten Trend zu immer mehr Onlineeinkäufen“, vermeldete unlängst der schweizerische Handelsverband.
Was ist E-Commerce? Definition, Vorteile, Beispiele
Seit den Anfangstagen des Internets hat der E-Commerce die Welt des Handels fundamental verändert. Inzwischen umfasst der Begriff eine Vielzahl von Geschäftsmodellen und Strategien für Groß- und Einzelhändler und über alle Branchen hinweg. Im Mittelpunkt steht dabei immer das Ziel, sich die Loyalität der Kundschaft zu sichern, die immer anspruchsvoller wird.
Auch wenn der Umsatz auch im Schweizer E-Commerce im ersten Halbjahr 2022 um 6,1 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurückgegangen ist, rechnen zwei Drittel der Schweizer Onlinehändler mit einem langfristig anhaltenden Wachstum. Das ergab eine aktuelle Befragung der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).
Vor allem bei Heimelektronik und Haushaltsgeräten sind weitere Zuwächse zu erwarten. In diesem Segment wird laut Handelsverband.swiss inzwischen jeder zweite Franken online ausgegeben. Davon profitieren auch die Onlineshops www.interdiscount.ch und www.microspot.ch. Die beiden Tochterunternehmen der genossenschaftlichen Coop-Gruppe zählen mit einem Produktangebot von mehr als 200.000 (Interdiscount), bzw. 500.000 Produkten (microspot.ch) zu den führenden E-Commerce-Plattformen in der Schweiz.
IBM iX macht die Webshops der Coop-Töchter fit für die Zukunft
Die technologische Basis dafür liefert die SAP Commerce Cloud. Bereits seit 2009 setzen die beiden Anbieter auf die umfassende E-Commerce-Lösung, früher bekannt unter dem Markennamen Hybris. „Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Online-Boom stieß die On-Premise-Lösung allerdings zunehmend an ihre Grenzen“, sagt Edwin Denk, Director Solutioning bei IBM iX.
Als einer der weltweit größten Anbieter für Digital Experience Services spielte der SAP CX-Partner eine maßgebliche Rolle dabei, die Webshops der Coop-Töchter fit für die Zukunft zu machen. „Wir punkten bei unseren Kunden mit umfassendem Fach- und Sachwissen sowie langjähriger Beratungs- und Implementierungspraxis“, unterstreicht Denk. IBM iX bündelt dazu Beratung, Digitalagentur, Design-Studio und Tech-Company unter einem Dach. Im deutschsprachigen Raum gestalten über 1.200 Mitarbeitende digitale Erlebnisse, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Über 80 Erfolgsgeschichten aus dem E-Commerce
Nichts überzeugt mehr als erfolgreiche Beispiele aus der Praxis. Deshalb haben wir ein interaktives Flipbook herausgebracht, in dem auf jeweils einer Seite über 80 Success Stories zum Einsatz der SAP Commerce Cloud aus 20 Branchen und Regionen rund um den Erdball vorgestellt werden. Die Beispiele stammen sowohl aus dem B2B-Bereich im Geschäft zwischen Unternehmen als…
Das überzeugte auch die Schweizer Detailhändler. Sie beauftragten die Experience Agency von IBM Consulting, ihre Webshops zu evaluieren und Leitplanken für deren Neuausrichtung zu definieren. Das Ergebnis der Evaluierung:
Die Commerce-Lösung von SAP ist und bleibt für Interdiscount und microspot das Mittel der Wahl – vorausgesetzt, sie wird in die Cloud verlagert.
Schließlich wurden die Kapazitäten der Onlineshops einer hohen Nachfrage, vor allem bei Aktionstagen, kaum noch gerecht. „Zielvorgabe war, ungeplante Downtimes der Webshops zu minimieren und eine flexible, kosteneffiziente Infrastruktur für das anvisierte Online-Wachstum bereitzustellen“, bringt Denk die Aufgabenstellung auf den Punkt.
IBM iX unterstützt Komplett-Transformation der Systemlandschaft
Die Lösung bestand allerdings nicht nur darin, die beiden Hybris-Backends in die SAP Commerce Cloud zu verlagern: Auch ergänzende Microservices wie beispielsweise die Recommendation Engine wurden mit Hilfe der SAP Business Technology Platform (BTP) und der Kyma Runtime nahtlos in die Cloud überführt. „Es handelte sich bei dem Projekt also nicht um eine einfache Migration der Webshops, sondern um eine Komplett-Transformation der gesamten umliegenden Systemlandschaft“, resümiert Denk.
Handel im Wandel: 3 Commerce-Trends, die Sie nicht verpassen sollten
Das digitale Shopping boomt weiter: Vergangenes Jahr gaben die Deutschen rund jeden siebten Euro ihres Haushaltbudgets im E-Commerce aus. Erstmals durchbrach der Branchenumsatz im Onlinehandel damit 2021 die 100 Milliarden Euro Schallmauer. „Handel ohne E-Commerce ist nicht mehr denkbar“, resümierte unlängst bevh-Präsident Gero Furchheim. Im Onlinehandel wird kaum Geld verdient Die Kehrseite der Medaille: Die…
Aus seiner Sicht liegt ein weiterer wesentlicher Mehrwert der SAP Commerce Cloud in den vielfältigen Analysemöglichkeiten: „Damit lassen sich die einzelnen Schritte in der User Journey gezielt unter die Lupe nehmen, bestehende Konfigurationsmängel und Reibungsverluste identifizieren und erforderliche Optimierungsmaßnahmen einleiten.“ So ermöglicht beispielsweise die in der SAP Commerce Cloud enthaltene Dynatrace-Plattform den Zugriff auf unterschiedliche Tools zur Analyse und Optimierung der Website-Performance.
Im Projekt nutzte IBM iX diese Features der SAP Commerce-Lösung aber auch, um nachzuweisen, dass die Datenverarbeitung in der Cloud tatsächlich schneller geht. „Performance war für das Projekt ein wirklich kritischer Erfolgsfaktor“, erklärt der IBM iX-Solutioning Director. „Mithilfe von Dynatrace konnten wir die Leistungsfähigkeit der SAP Commerce Cloud eindrücklich belegen.“
Die Messungen ergaben, dass die Antwortzeiten der Webshops durch die Verlagerung in die Cloud jetzt dreimal so schnell sind wie zuvor.
Damit sind die Online-Präsenzen von Interdiscount und microspot.ch für den erwarteten Ansturm in der kommenden Black Week und im Weihnachtsgeschäft optimal gerüstet.
Ziel ist das beste Einkaufserlebnis für Heimelektronik in der Schweiz
Die Verlagerung der Webshops in die SAP Commerce Cloud war für die beiden Elektronikhändler allerdings nur der erste Schritt: Anfang kommenden Jahres steht die Einführung der SAP Customer Data Cloud auf der Agenda. Sie soll die Weichen stellen, um die Datenschätze der Coop-Töchter zu konsolidieren und daraus weitere Mehrwerte zu generieren.
Customer Data Cloud: Nestlé reißt weltweite Datensilos ein
Nestlé hat sich das Thema Customer Experience auf die Fahnen geschrieben. Um Kunden künftig noch bessere Einkaufserlebnisse zu ermöglichen, zentralisiert der Konzern deshalb sämtliche Kundendaten in der SAP Customer Data Cloud. Hier gewährt Nestlé einen Blick hinter die Kulissen des weltweiten Integrationsprojektes.
Die Messlatte liegt dabei hoch: Immerhin will Interdiscount das beste Einkaufserlebnis für Heimelektronik in der Schweiz anbieten. „Das Zusammenspiel von SAP Commerce Cloud und SAP Customer Data Cloud schafft die Grundlage, um Synergieeffekte zu erschließen und Kampagnen marken- und kanalübergreifend zu gestalten“, weist Edwin Denk auf den Nutzen dieser Lösung hin.
Neue Kundengruppen können gezielt erschlossen, ihre Bedürfnisse passgenau analysiert und erfüllt werden. Beste Voraussetzungen, um in der Gunst der Konsumierenden auch künftig ganz weit oben zu stehen.