Zuletzt aktualisiert: CSRD-Richtlinie: Mit einer ethischen Lieferkette punkten

CSRD-Richtlinie: Mit einer ethischen Lieferkette punkten

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Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten heute mehr denn je von den Marken, die sie einkaufen. Eine ethische Lieferkette ist heute deshalb eine Grundvoraussetzung für die Erlebniswirtschaft.

Mit wachsendem Bewusstsein für Umweltprobleme, Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen fordert die Kundschaft, dass die globalen Lieferketten ethische Standards in Bezug auf Umweltschutz, nachhaltige Beschaffung, Abfallreduzierung und soziale Belange einhalten.

Eine von Accenture Strategy durchgeführte Umfrage unter fast 30.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern in 35 Ländern ergab, dass mehr als die Hälfte der Befragten in Großbritannien „von Unternehmen erwarten, dass sie zu Themen Stellung beziehen, die ihnen wichtig sind, wie Nachhaltigkeit, Transparenz und faire Arbeitspraktiken“.

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Was ist eine ethische Lieferkette?

Eine ethische Lieferkette konzentriert sich auf die soziale Verantwortung von Unternehmen. Ziel ist es, Produkte und Dienstleistungen so zu produzieren, dass Beschäftigte und Umwelt ethisch behandelt werden. Die Unterstützung einer ethischen Lieferkette bedeutet, dass Unternehmen soziale, menschenrechtliche und ökologische Belange in ihre weltweiten Geschäftsaktivitäten integrieren.

Die Lieferkette ist schon lange keine unauffällige Back-Office-Funktion mehr, von der die Verbraucherinnen und Verbraucher nichts wissen. In den letzten zehn Jahren hat sie eine bedeutendere Rolle eingenommen und ist zu einem Wettbewerbsvorteil und Teil des Geschäftsmodells geworden.

Die folgenden Fragen stellen sich Konsumierende zu Marken und deren Lieferketten:

  1. Vertrauen Unternehmen ihren Lieferanten und Partnern in der Lieferkette? Halten sie sich an ethische Grundsätze, unabhängig von möglichen Mehrkosten?
  2. Werden die Beschäftigten auf jeder Stufe der Lieferkette fair entlohnt, haben sie eine angemessene Arbeitsbelastung und arbeiten sie unter ethischen Bedingungen?
  3. Werden Materialien aus erneuerbaren oder umweltfreundlichen Quellen bezogen? Ist dies zertifiziert?
  4. Wie wird mit unethischem Verhalten umgegangen, wenn es aufgedeckt wird? Arbeiten alle Partner in der Lieferkette aktiv daran, Missstände schnellstmöglich zu korrigieren?

Brauchen Sie eine ethische Lieferkette? Ja.

Es überrascht nicht, dass sich Unternehmen aller Größen fragen, ob sie eine verantwortungsbewusste, ethische Lieferkette benötigen. Die Antwort ist ein klares „Ja.“

Eine ethische Lieferkette kann den Ruf einer Marken schützen, langfristige Kundenbindung aufbauen und ein besseres Kundenerlebnis bieten. Sie kann sogar den Gewinn steigern: Studien zeigen, dass drei Viertel der Millennials bereit sind, mehr für nachhaltige Produkte zu bezahlen.

Die schwierigere Frage ist natürlich, wie dieser Anspruch umgesetzt werden kann? Und das ist leichter gesagt als getan. Denn die schiere Größe und Komplexität der heutigen globalen Lieferketten ist überwältigend.

Nehmen Sie Walmart als Beispiel: Das Unternehmen arbeitet weltweit mit über 100.000 Lieferanten zusammen – ein riesiges Netzwerk aus Herstellern, Vertriebsunternehmen und Subunternehmern aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Gesetzen und Vorschriften.

Neue Standards für die Lieferkette

Die gute Nachricht ist, dass Untersuchungen von APICS, Supply Chain Management Review und der Loyola University in Chicago zeigen, dass immer mehr Unternehmen ethischen Lieferketten Priorität einräumen.

Tatsächlich gaben 83 % der befragten Experten für das Lieferkettenmanagement an, dass Ethik für ihre Organisationen äußerst (53 %) oder sehr wichtig (30 %) sei.

Durch die Einführung der neuen CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) bzw. der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen wird es für die Betriebe außerdem, unabhängig von ihrer Größe, wichtiger denn je, ihre ethischen Lieferketten zu verbessern. Denn diese Regelungen erweitern die Vorschriften für die sozialen und ökologischen Informationen, die Firmen in der Europäischen Union offenlegen müssen.

2026 sind auch kleinere kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen, wenn sie eine Bilanzsumme von mindestens 350.000 Euro oder einen Umsatz von 700.000 Euro erreichen. Betriebe mit über 250 Beschäftigten müssen bereits ab 2025 entsprechende Berichte abgeben.

Diese neuen Vorgaben stellen nicht nur größere Konzerne vor Herausforderungen, sondern auch kleinere Unternehmen, die bisher weniger im Fokus standen. Für sie wird es entscheidend sein, ihre Lieferketten in Bezug auf soziale Verantwortung, Umweltbewusstsein und Transparenz zu überprüfen und zu optimieren, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

Das bedeutet, dass Firmen aller Branchen nun verstärkt auf ethische Praktiken entlang ihrer gesamten Lieferkette achten müssen – von der nachhaltigen Beschaffung von Materialien bis hin zu fairen Arbeitsbedingungen bei ihren Partnern. Wer diese Standards frühzeitig umsetzt, sichert sich nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern kann sich auch Wettbewerbsvorteile verschaffen und das Vertrauen der Konsumentenschaft stärken.

Der Weg zu einer ethischen Lieferkette

Es gibt viele Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um den Weg zu einer ethischen Lieferkette zu ebnen. Dazu gehören die Vereinfachung von Prozessen, eine effiziente Planung, Transparenz über die Aktivitäten der Lieferanten, die Optimierung von Transportrouten zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, die Überwachung von Umweltrisiken und vieles mehr.

Auch die Technologie spielt eine wichtige Rolle: IoT-Sensoren, Blockchain, KI-gesteuerte Bots und fortschrittliche Echtzeit-Analysen können dabei helfen, Risiken zu erkennen, Effizienz zu steigern, Redundanzen zu reduzieren und die Planung zu verbessern.

Fazit:

Da immer mehr Konsumenten von Marken soziale Verantwortung im Gegenzug für ihre Loyalität verlangen, erkennen Unternehmen zunehmend, dass sie konkrete Schritte in Richtung einer ethischen Lieferkette unternehmen müssen. Die neuen CSRD-Richtlinien verstärken diesen Druck zusätzlich. Sie verpflichten Unternehmen dazu, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen offen darzulegen, was letztlich dazu führt, dass noch mehr Maßnahmen ergriffen werden müssen, um ethische und umweltfreundliche Standards zu erfüllen. Es wird für Unternehmen also unvermeidlich, nicht nur den wachsenden Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden, sondern auch den gesetzlichen Anforderungen zu folgen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Marktposition zu sichern.

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Frequently asked questions (FAQs):

Ethik bezieht sich auf die Grundsätze und das Wertesystem, die Entscheidungen und Handlungen leiten, um Gerechtigkeit, Respekt und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. Beim Lieferkettenmanagement handelt es sich um eine Reihe von Geschäftsprozessen, mit denen Unternehmen entscheiden, wie Waren produziert, transportiert und an den Endkunden geliefert werden. Ethik leitet diese Entscheidungen, indem sie Standards für Fairness, Sicherheit und Nachhaltigkeit festlegt. Ein Unternehmen, das ethische Praktiken in der Lieferkette anwendet, wählt beispielsweise Lieferanten aus, die ihre Mitarbeiter fair bezahlen, umweltschädliche Praktiken vermeiden und Materialien verantwortungsvoll beschaffen. So wird sichergestellt, dass die Produkte nicht nur effizient, sondern auch mit Respekt für die Menschen und den Planeten hergestellt werden.

Ein Beispiel für eine ethische Lieferkette ist eine, die die soziale Verantwortung der Unternehmen, corporate social responsibility (CSR) betont und sicherstellt, dass Produkte und Dienstleistungen in einer Weise hergestellt werden, die sowohl die Arbeitnehmer als auch die Umwelt respektiert. Die Modeindustrie ist bekannt für ihre beträchtlichen Kohlenstoffemissionen und ihre Abwasserproduktion. Unternehmen in der Modeindustrie können ihr Engagement für eine ethische Lieferkette demonstrieren, indem sie Aspekte wie Umweltschutz, nachhaltige Beschaffung, Abfallreduzierung und bessere Arbeitsbedingungen berücksichtigen. Solche Praktiken in der Lieferkette stellen Transparenz, Fairness und Nachhaltigkeit in jeder Phase in den Vordergrund.

Den Aufbau einer ethischen Lieferkette umfasst das Sicherstellen, dass Produkte auf eine Weise hergestellt und geliefert werden, die Menschen, die Umwelt und ethische Standards respektiert. Unternehmen können diese Praktiken in ihre Lieferkettenprozesse integrieren, indem sie:

1. Klar definierte Werte festlegen: Entscheiden Sie, welche ethischen Praktiken, wie faire Löhne oder Umweltschutz, für Ihr Unternehmen wichtig sind.

2. Die richtigen Lieferanten auswählen: Finden Sie Partner, die die ethischen Werte Ihres Unternehmens teilen. Stellen Sie sicher, dass sie ihre Mitarbeiter fair behandeln, nachhaltige Materialien verwenden und schädliche Praktiken vermeiden.

3. Verbunden bleiben und Transparenz gewährleisten: Nutzen Sie Technologie, um Überwachung, Management und Kontrolle über die Interaktionen, Transaktionen und die Einhaltung ethischer Standards innerhalb der Lieferkette aufrechtzuerhalten.

4. Den Weg des Produkts verfolgen: Verwenden Sie Werkzeuge wie Sensoren und digitale Aufzeichnungen, um zu wissen, woher Ihre Produkte stammen und wie sie hergestellt werden, um sicherzustellen, dass sie den ethischen Richtlinien Ihres Unternehmens entsprechen.

5. Zusammenarbeit an besseren Standards: Arbeiten Sie mit Lieferanten zusammen, hören Sie sich deren Herausforderungen an und helfen Sie ihnen bei der Verbesserung. Dadurch wird sichergestellt, dass alle in der Lieferkette ethisch arbeiten.

6. Überwachung, Lernen und Verbesserung: Nutzen Sie fortschrittliche Tools und Technologien, um regelmäßig die Ethik Ihrer Lieferkette zu bewerten und kontinuierlich Möglichkeiten zur Verbesserung zu suchen.

 

Absolut! Eine ethische Lieferkette ist nicht nur den Aufwand wert, sondern auch eine strategische Investition für Unternehmen auf lange Sicht. Hier ist der Grund:

  • Risikominderung: Ethische Lieferketten verringern die Wahrscheinlichkeit von Störungen, die durch Arbeitskonflikte, Umweltprobleme oder ethische Skandale verursacht werden. Dies kann zu Kosteneinsparungen und einer verbesserten betrieblichen Effizienz führen.
  • Reputation und Markenloyalität: Ethische Praktiken verbessern den Ruf eines Unternehmens bei Verbrauchern, Investoren und Stakeholdern. Dies kann zu steigenden Umsätzen und größerer Kundenbindung führen. Ein starker Ruf kann auch die Finanzierungskosten senken und besseres Talent anziehen.
  • Verbrauchernachfrage: Verbraucher sind heute besser informiert als je zuvor und verlangen ethisch einwandfreie Produkte. Diese Nachfrage zu erfüllen, zieht nicht nur Kunden an und hält sie, sondern kann auch höhere Preise rechtfertigen.
  • Mitarbeitermoral und -bindung: Mitarbeiter sind engagierter und produktiver, wenn sie wissen, dass sie für ein Unternehmen arbeiten, das ethisches Verhalten schätzt. Dies kann zu einer höheren Produktivität und einer geringeren Fluktuation führen.
  • Langfristige Nachhaltigkeit: Ethische Lieferketten sind nachhaltiger und verringern potenzielle Schäden an der Umwelt oder die Ausbeutung von Arbeitern.
  • Kosteneinsparungen: Obwohl die Einführung ethischer Lieferkettenpraktiken anfänglich eine erhebliche Kapitalinvestition erfordert, können ethische Praktiken langfristig zu Nettoeinsparungen führen.
  • Erfüllung von Vorschriften und ESG-Zielen: Ethische Praktiken helfen Unternehmen, Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) zu erreichen und sich an die sich entwickelnden gesetzlichen Vorschriften anzupassen.
  • Moralische Verpflichtung: Abgesehen von den greifbaren Vorteilen gibt es einen intrinsischen Wert darin, das Richtige zu tun. Ethische Praktiken schützen die Menschenrechte, die Umwelt und fördern das Wohl der Gemeinschaft insgesamt.

 

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